Ich schreibe dir mal, was sich bei mir alles getan hat –
das war ja eine ganze Menge in letzter Zeit.
Ich habe jetzt zum Glück auch wieder eine sehr viel optimistischere Einstellung.
Ich bin froh, dass ich endlich eine eigene Homepage habe und somit könnt ihr selbst lesen,
was sich für mich alles geändert hat, seit dem Zwischenfall mit dem Traktor.
Ich habe nur stichpunktartig aufgeschrieben, was alles vor dem Tag war.
Ich war damals gerade am Ende meines Studiums, das mir große Freude machte und
ich jobbte in den Ferien bei Endres, wo ich Mathematik und Methodik unterrichtete.
Aber leider war das nicht meine einzige Leidenschaft.
Ich war am 9.9.07, wieder, wie fast jedes Wochenende damals im Sommer, zusammen mit Milos
unterwegs im bayerischen Wald, in dem wir uns in einer Gaststätte mit unseren Freunden Servet,
Ugur, “Cat”,… treffen wollten, als mich unglücklicher Weise ein Traktor übersah.
Ich bin jetzt wieder zuhause, nach einem Aufenthalt im BKH bis Silvester 2010/11.
Ich bin den Ärzten, Therapeuten und natürlich meiner Familie, meinen Freunden,
insbesondere Udo sehr dankbar, wie sie mir weitergeholfen haben und weiterhin helfen.
Ich bin nämlich, seit Januar 2012 wieder auf Erlaubnis von Dr. H. im BKH und bekomme dort
2x wöchentlich Physio- und Laufbandtherapie von Doris M. und Andreas B.
Was hat sich in diesem Jahr, seitdem ich wieder zu Hause bin, alles getan.
Das Schönste war, dass ich eine junge Dame aus North Carolina kennenlernte und
obwohl wir uns erst 1x auf Skype unterhalten haben, aber noch nie gesehen haben,
habe ich bei ihr das Gefühl, dass wir uns schon ewig kennen und wir vertrauen uns auch alles an.
Von Tag zu Tag wächst die Spannung mehr und mehr, sie einmal zu treffen und ich bin glücklich,
dass wir uns kennengelernt haben.
Um die Weihnachtszeit 2011 hatte ich Besuch aus dem Norden von meinem Deutschlehrer
am Gymnasium, von einem Klassenkameraden, der seit dem Abitur in Los Angeles lebt und
seiner bezaubernden Gemahlin Hannah, von einer Klassenkameradin mit ihrem Kind und habe
meine damalige Grundschullehrerin besucht. Sie ist dieses Jahr 80 Jahre jung geworden und
ich habe einen Überraschungsbesuch geplant,
zu dem ich fast die gesamte ehemalige Grundschulklasse von ´86 mobilisieren konnte und
im Sommer 2012 planen eine ehemalige Klassenkameradin und ich noch ein Klassentreffen
der Klasse von 1986-88. Dann hat mich erneut meine beste Freundin Atena
überrascht, indem sie mit mir ab und zu Heiltherapien macht.
Nebenbei war ich noch zweimal auf Reha, einmal im Januar 2011 in Bad Griesbach und im
November 2011 in Schaufling, wo ein Freund von mir Arzt ist.
Auch noch eine wichtige Sache ist, dass sich jetzt voraussichtlich immer
dieselben zwei wirklich netten Assistenten abwechseln.
Und schließlich ist auch bald mein Wohnungsumbau abgeschlossen und das heißt, dass ich
meinen E-Rollstuhl bekomme und ein bisschen unabhängiger bin und meine Mutter hat sich
sehr viel Zeit genommen, die Einrichtung mit mir auszuwählen und mich zu beraten.
Darauf freue ich mich schon riesig.
Ich bin zwar immer noch an einen Rollstuhl gebunden, aber wie gesagt noch, denn ich hoffe,
dass ich das dumme Ding irgendwann nicht mehr brauche.
Ich plane auch mir demnächst ein Auto zu kaufen und bin auch recht zuversichtlich,
was meine Fortschritte und meine Zukunft angeht.
Mein Freund Udo kommt ein paar Mal in der Woche, um mir das Laufen wieder beizubringen,
dann kommt noch einmal in der Woche eine sehr gute Logopädin, um mir das Sprechen
beizubringen und darüber hinaus einiges im Leben.
Alles in allem ein wirklich gutes und erfreuliches Neues Jahr, war das bisher.
Was für mich noch sehr schön war, neben der Kreuzfahrt mit meinen Eltern und meinem Bruder,
ist, dass ich vier Hochzeiten, auch der von meiner Schwester beiwohnen durfte.
Eine Sache noch die mir gut tut. Ich bin in der Saison 2011/12 zusammen mit meinem Bruder
wieder aktiv, als Mannschaftskapitän im Schachverein eingeplant und Danke an meine Mutter,
die mich zu den Mannschaftskämpfen begleitet und für mich zieht und schreibt,
weil ich das noch nicht alleine kann.
Monika K., eine Logopädin im BKH, hat meine Eltern und mich eingeladen, an der Weihnachts-
feier teilzunehmen und ich durfte sogar ein Gedicht aufsagen, dass ich euch aufschreibe.
Weihnachtszauber
Magie, ein Funke nur reicht, damit das Herz erweicht.
Magie, lässt uns Irrlichter sehen, Schneeflocken, auf einer Lichtung wehen.
Magie, zieht uns in ihren Bann, egal ob Kind, Frau oder Mann.
Magie, man muss nur begreifen sie zu fühlen, tief und offen in seinem Herzen wühlen.
Magie, sie lässt uns alle träumen, neben dem Christkind, unter den Bäumen.
Magie, sie ist so wunderbar, wie dort drüben, die Engelschar.
Magie, komm, lass Dein Herz offen, dann kannst auch Du darauf hoffen.
Auf die Magie, der Fantasie!